1900

Die Anfänge

Der Grundstein für die Rütteltechnik mittels Vibrationen wird gelegt, als Johann Degen die Firma „Johann Keller“ in Deutschland im Jahre 1900 kauft. Zu diesem Zeitpunkt noch ein lokales Brunnenbohrunternehmen wächst die Firma zu einem lokalen Marktführer, welcher auch langsam in die umliegenden Länder expandieren kann. Nach seinem frühen Tod 1903 übernehmen Johann Degens Frau, Herr Keller Senior sowie Johann Degens Bruder, Willhelm Degen, die Leitung der Firma.

1920

Innovation und Expansion

Wilhelm I. Degen, Sohn von Johann Degen, wird Leiter des Unternehmens. Er ist ab diesem Zeitpunkt Mitinhabern der Firma „Johann Keller“. Bis zu seinem Tod 1970 hat der außerdem den Posten des Geschäftsführers sowie des leitenden Ingenieurs inne. Durch die Zusammenarbeit mit Sergey Steuermann werden in den kommenden Jahren viele bahnbrechende Technologien entwickelt, wie zum Beispiel der Tiefenrüttler.

1938

Rütteldruck-Verfahren

Die ersten Durchführungen finden in Deutschland während der Jahre 1937 bis 1939 statt. 1938 legt Sergey Steuermann erstmalig eine Beschreibung des Rütteldruck-Verfahrens, wie es in Deutschland heißt, vor. Dennoch verlässt er das Land und gründet in den USA die „Vibroflotation Foundation Company, Pittsburgh, PA“, welche als Pionier der Bodenverdichtung, in den USA gilt. Ab dem Jahr 1944 wird das Verfahren in den USA in erhöhtem Maße angewendet.

1958

Rüttelstopf-Verfahren

Mit der Beschreibung des Rüttelstopf-Verfahrens sowie der Konstruktion der benötigten Komponenten gelingt es Wilheilm I. Degen, das Einsatzgebiet der Tiefenrüttler zu erweitern. Durch dieses Verfahren können nun auch bindige Böden, welche wassergesättigt sind, der Bodenverbesserung unterzogen werden.

1974

Umstrukturierung

Nach Jahrelanger Expansion des Unternehmens werden die Anteile an der der „Keller-Unternehmensgruppe“, welche sich im Besitz der Familie Degen befindet, verkauft. Wilhelm F. Degen, Sohn von Wilhelm L. Degen, erwirbt die „„Vibroflotation Foundation Company, Pittsburgh, PA“ von Sergey Steuermann.

1978

Technische Weiterentwicklung

Dem Prinzip sowie der grundsätzlichen Form treubleibend, werden revolutionäre Verbesserungen am internen Design der elektrischen Rüttler vorgenommen. Hierdurch gelingt Wilhelm F. Degen und Franz Eichkorn die Entwicklung des ersten Hochleistungsrüttlers, welcher ein wesentlich höheres Eindringungs- und Verdichtungspotential aufweist. Diese Weiterentwicklung ist es zu verdanken, dass zukünftige Rekorde erreicht werden können. Zudem expandiert die „Vibroflotation“ nach Deutschland und Fernost.

1980

35 Meter - Weltrekord

Bei den Vorbereitungsarbeiten für den Bau des Jebba-Damms in Nigeria wird mit 35m Versenktiefe ein neuer Weltrekord aufgestellt. Beachtlich ist dabei, dass die Tiefenrüttler der „Vibroflotation“ diese Leistung in einem natürlichem Sandvorkommen realisieren können, welches sich wesentlich schwieriger verdichten lässt als ein geschütteter Boden.

1986

Weiterentwicklung des Unternehmens

Die Söhne von Wilhelm L. Degen, Alexander M. Degen und Wilhelm S. Degen gründen die Vibroflotation AG GmbH. Der Sitz des Unternehmens befindet sich in der Schweiz und ist auf die Produktion von Tiefenrüttlern sowie deren Zubehörteile spezialisiert. Während dieser Zeit werden in Zusammenarbeit mit Franz Eichkorn und Beda Kälin weitere Systeme dem Portfolio hinzugefügt. Dazu gehören die Gravel Pump (Schotterpumpe), der Vibro Stitcher (Stecher) und die Marine Gravel Pump (Meeresschotterpumpe).

1990

Internationale Zusammenarbeit

Für die Realisierung eines Großprojets in Honkong werden Lizenzverträge zwischen der französischen Soletanche SA und der Schweizer Vibroflotation AG unterzeichnet. Das dabei gegründete Joint Venture ist der Grundstein für die Zusammenarbeit mit der Soletanche Bachy und die spätere Übernahme der Vibroflotation AG durch den französischen Konzern.

1994

Ein Rekord Jagt den Anderen

Mehrere Auschreibungen / Wettbewerbe im Bereich Tagebausanierung kann die Vibroflotation für sich entscheiden, wodurch eine Dominanz auf dem Deutschen Markt in dieser Sparte entsteht. In den darauffolgenden Projekten werden zusammen mehr als eine Milliarde Kubikmeter Erdboden verdichtet, Außerdem können durch Optimierung die Rüttler in immer größere Tiefen vordringen. So wird der alte Tiefenrekord (Jebba-Damm – 35m) in Uhyst (Brandenburg gebrochen. 43m zeigen die Tiefenmessgeräte am Ende an. Die Halbwertszeit dieses Rekords ist jedoch gering, denn im September 1995 dringt ein Rüttler in Sedlitz (Brandenburg) schon 56m tief in den Boden.

1999

Neuer Standort neue Rekorde

Aufgrund der guten Auftragslage muss sich die Vibroflotation AG, mit der Möglichkeit der Expansion auseinandersetzen. So kommt es, dass ein ehemaliges Firmengelände der KfL in Guteborn (Brandenburg) die erste Zweigstelle wird. Ein Großteil der aktuellen Projekte sind Tagebausanierungen, und immer größere Tiefen können mit den Rüttlern erreicht werden. Das Team der BUL Brandenburg erreicht im September auf der Baustelle „Windpark Klettwitz“ eine Tiefe von 68m.

2001

Großprojekt und Übernahme

Die Regierung Hongkongs erwirbt die Bucht „Penny´s Bay“ von den derzeitigen Eigentümern zurück um die Landmasse zu rekultivieren und zu erschließen. Für die bevorstehende Verdichtung des Bodens sind die Geräte der Vibroflotation AG am geeignet, doch ist die Liquidität seitens des Unternehmens für solch ein Großprojekt nicht vorhanden. deshalb kommt es, dass die Soletanche Bachy 70% der Firmenanteile der Vibroflotation AG kauft, um das Projekt zu realisieren. Einhergehend mit dem Verkauf der Anteile wird das Unternehmen umfirmiert.

2004

Getrennte Wege

Die Soletanche Bachy wird von VINCI, ein börsennotierter französischer Konzessions- und Baukonzern, übernommen. Im Zuge dessen werden auch die verbleibenden Anteile, welche die Degen Brüder an der Gevib mbH halten von Vinci erworben. Ein weiteres mal wird umfirmiert, wodurch der bis heute beständige Firmenname „Vibro Services GmbH“ hervorgeht. Die Zweigstelle in Guteborn wird zum Hauptsitz des Unternehmens.

2009

Weltwirtschaftskrise

Nach Jahren der Expansion und erfolgreich umgesetzter Projekte in vielen Ländern der Erde, darunter Costa Rica, Dubai, Kanada, Neuseeland und Russland, werden die Folgen der Weltwirtschaftskrise spürbar. Allen voran sind die Unternehmen auf der Arabischen Halbinsel betroffen. Die Auftragslage in Dubai, bis zu diesem Zeitpunkt einer der umsatzstärksten Kunden, bricht völlig zusammen. Durch gutes Management sowie vorausschauendes Handeln können die Auswirkungen der Krise abgefangen werden und so wächst die Vibro Services GmbH in den Folgejahren weiter.

2011

Neue Kunden und eindrucksvolle Projekte

Die weltweite Nachfrage an Tiefenverdichtungsgeräten steigt. Es werden neue Kunden in weiteren Ländern gewonnen, darunter Singapur, Vietnam und Großbritannien. Um die Nachfrage bedienen zu können, wird personell aufgestockt. Für die Tiefbauarbeiten des weltgrößten Windrads im Binnenland bekommt die Firma BVT DYNIV, ebenfalls eine Tochterfirma der VINCI, den Zuschlag. Es wird am Lausitzring errichtet und stellt mit 198,5m Gesamthöhe alles bis dato errichtete in den Schatten. Bei der Verdichtung des Bodens für den Giganten kommt eine über 70m lange Rüttellanze zum Einsatz, deren Eindringtiefe ca. 69m beträgt.

2016

Neue Kunden und eindrucksvolle Projekte

2013 kann die Vibro Services GmbH eine Ausschreibung für ein Großprojekt in Israel für sich gewinnen. Es handelt sich um die Erweiterung des Hafens in Haifa, bei der eine Fläche von 830.000 Quadratmetern Land, dies entspricht mehr als 110 Fußballfeldern, neu gewonnen und verdichtet werden soll. Die Arbeiten mit den mit den Einheiten der Vibro Services GmbH starten im August 2016.

2019

Stabiles Wachstum

Um der Auftragslage zu entsprechen, werden weitere Mitarbeiter eingestellt. Auf dem Betriebsgelände wird nach zweijährigem Ausbau eine Halle mit drei Schweißer-Arbeitsplätzen in Betrieb genommen. Es arbeiten mehr als 60 Rüttler auf 36 Baustellen in 25 Ländern der Erde.

2021

Pandemielage

Die weltweite COVID-19 Pandemie und die damit einhergehende Rezession sind deutlich spürbar. Einige Bauprojekte werden verschoben, andere gecancelt. Das liegt nicht nur daran, dass es kein Planungssicherheit gibt, auch die horrend gestiegenen Transportkosten, vor allem im Luftfrachtsegment, sind ein Grund dafür. In dieser Zeit geben die deutschen Vertragspartner einen starken Rückhalt.

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